Nebenwirkungen von Hörgeräten

Zu den häufigsten Nebenwirkungen von Hörgeräten zählen außerdem Schwindel, Kopfschmerzen oder Tinnitus. Schwindel und Kopfschmerzen können durch die Überforderung des Gehirns und den damit verbundenen Konzentrationsaufwand beim Hören hervorgerufen werden. Einige Träger von Hörgeräten berichten auch von einem Druckgefühl im Ohr oder von Juckreiz und Irritationen der Haut im Bereich des Hörgeräts.

Weitere mögliche Risiken von Hörgeräten sind Feedback-Geräusche, die entstehen können, wenn das Hörgerät nicht richtig im Ohr sitzt oder falsch eingestellt ist. Auch Probleme mit der Spracherkennung und der Klangqualität können auftreten. Hier ist es wichtig, die Einstellungen vom Hörakustiker überprüfen zu lassen und gegebenenfalls anzupassen.

In seltenen Fällen kann es auch zu allergischen Reaktionen auf Materialien kommen, aus denen das Hörgerät gefertigt ist. Deshalb ist es wichtig, bei der Auswahl des Hörgeräts auf mögliche Allergien zu achten und gegebenenfalls alternative Materialien zu wählen.

Insgesamt sind die Nebenwirkungen von Hörgeräten jedoch in den meisten Fällen mild und vorübergehend. Die Vorteile von Hörgeräten überwiegen in der Regel die möglichen Risiken und tragen dazu bei, die Lebensqualität von Menschen mit Hörverlust zu verbessern.

Folgende unerwünschte Nebeneffekte sind bei Hörgeräten bekannt:

Hörgerät führt zu Kopfschmerzen

Kopfschmerzen treten häufig während der Eingewöhnungsphase auf, wenn man ein Hörgerät trägt. Hörgeräte verbessern die Wahrnehmung von Höreindrücken. Neben der Verstärkung von Schall können die neuen Reize jedoch auch das Gehirn überfordern. Dadurch kann eine Form der Erschöpfung entstehen, die sich teilweise als Kopfschmerz äußert. Die Ursache dafür liegt nicht beim Hörgerät selbst, sondern beim Gehirn. Mit regelmäßiger Nutzung gewöhnt sich das Gehirn jedoch an die erhöhte Reizdichte und die Schmerzen verschwinden normalerweise.

Hörgerät löst Schwindelanfälle aus

Bei einer akuten Schwindelreaktion sollte das Hörgerät abgenommen werden. Es empfiehlt sich, bei Schwindel als Nebenwirkung des Hörgeräte-Tragens zunächst einen Arzt aufzusuchen, um mögliche andere Ursachen ausschließen zu können. Eine Anpassung des Hörgerätes durch den Hörakustiker kann ebenfalls Abhilfe schaffen. Eine individuelle Einstellung des Hörgerätes, die sich an den Bedürfnissen und der Empfindlichkeit des Nutzers orientiert, kann helfen, Schwindelgefühle zu reduzieren oder gar zu vermeiden. Es ist daher wichtig, mögliche Symptome dem Hörakustiker zu schildern, um das Hörgerät optimal anpassen zu können.

Hörgerät verursacht Ohrenschmerzen

Ohrenschmerzen können aus verschiedenen Gründen auftreten. Einige davon können auch durch das Tragen eines Hörgeräts verursacht werden. Verletzungen, die durch Stöße auf die Ohrmuschel entstehen, sind ein Grund für schmerzende Ohren. Infektionen wie Ohrentzündungen oder Otomykosen können ebenfalls schmerzhafte Entzündungen hervorrufen. Das Tragen von Hörgeräten begünstigt die Feuchtigkeitsbildung im Ohr durch den ständigen Kontakt zur Haut und das ständige Tragen. Dies kann zu aufgeweichter Haut führen, die das Risiko von Juckreiz und Entzündungen erhöht.

Um Ohrenschmerzen und -entzündungen vorzubeugen, sollte darauf geachtet werden, dass die Hörgeräte nachts herausgenommen werden, damit das Ohr trocknen kann und das Infektionsrisiko sinkt. Eine tägliche Reinigung der Hörgeräte mit speziell dafür vorgesehenen Reinigungsmitteln kann helfen, Bakterien und Erreger aus dem Gehörgang fernzuhalten.

Schlechtes Sprachverstehen trotz Hörgeräten

Vorweg sei gesagt, dass die Hörleistung bei Verwendung von Hörgeräten vollständig individuell ist. Die Art und Schwere der Hörschädigung sowie die individuellen Höreinstellungen beeinflussen, wie gut letztendlich das Sprachverstehen ist. Eine Veränderung der Hörfähigkeit ist dabei nicht auszuschließen, insbesondere bei altersbedingter Schwerhörigkeit, die sich allmählich verschlechtert. So kann es dazu kommen, dass das Sprachverstehen trotz Hörverstärkung abnimmt. Weitere Ursachen können fehlerhaft sitzende Otoplastiken sein, die zu Einschränkungen in der Funktion führen, ein beschädigter Verbindungsschlauch oder verstopfte Schallaustrittsöffnungen durch Talg und Cerumen. Auch hier ist eine tägliche, gründliche Reinigung als Präventionsmaßnahme wichtig. Wenn sich das Sprachverstehen verschlechtert, sollte zudem der Hörgeräteakustiker konsultiert werden.

Hörgerät drückt im/am Ohr

Bei nicht richtig sitzenden Otoplastiken kann es zu Druckempfinden oder Entzündungen kommen. Verhärtete Schallschläuche können ebenfalls zu Druckstellen führen. In solchen Fällen sollte man einen Hörgeräteakustiker aufsuchen, um eine mögliche Anpassung der Ohrpassstücke vorzunehmen. Es ist auch wichtig, Schallschläuche und Otoplastiken regelmäßig zu überprüfen und bei Bedarf auszutauschen. In der Regel werden Otoplastiken alle zwei bis drei Jahre gewechselt, aber individuell kann es früher notwendig sein.

Hörgerät führt Unverträglichkeit/Allergie herbei

Da Otoplastiken und Gehäuse der Hörgeräte meist aus Kunststoff gefertigt sind, können Reaktionen auf das Material nicht ausgeschlossen werden. Auch Dermatitis oder Hautirritationen können auftreten, da das Hörgerät bei Verwendung von reizstoffhaltigen Cremes oder Seifen Reibung auf die Haut ausübt. Bei einem gut angepassten Hörgerät sollte dies jedoch normalerweise nicht vorkommen. Personen mit bekanntermaßen empfindlicher Haut oder Allergien sollten dies bei der Hörberatung erwähnen, um das Risiko einer allergischen Reaktion zu minimieren.

Unerwünschte Geräusche mit Hörgeräten

Unerwünschte Geräusche wie Rauschen oder Pfeifen können den Höreindruck stören. Rauschen entsteht in der Regel durch Feuchtigkeit, die Störungen in der elektrischen Verbindung im Hörgerät verursacht oder aufgrund von Verschmutzungen. Daher sollte eine regelmäßige Reinigung und Trocknung der Hörgeräte vorgenommen werden, um dies zu vermeiden. Pfeifen kann auftreten, wenn das Ohrpassstück nicht mehr richtig abdichtet. Die Folge ist eine Rückkopplung, die durch die Anpassung des Ohrpassstücks durch den Hörakustiker behoben werden kann. Einer der bekanntesten Pfeif- oder Piepgeräusche, der Tinnitus, wird in der Regel durch das Tragen von Hörgeräten abgemildert, aber in seltenen Fällen auch verstärkt. Zu lange Tragezeiten können ebenfalls Tinnitus fördern, in diesem Fall sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Nebenwirkungen vorbeugen

  • Einige Grundsätze können dabei helfen, Nebenwirkungen von Hörgeräten zu vermeiden. Dazu gehört, das Hörgerät nachts nicht zu tragen, um dem Gehör Ruhe zu gönnen und das Ohr sowie das Hörgerät von Feuchtigkeit zu befreien. Es ist wichtig, regelmäßig die Hörgeräte und Otoplastiken auf Funktion und Sitz zu überprüfen und auf eine ordnungsgemäße Reinigung und Trocknung der Geräte zu achten. Hörgeräte sollten vor starker Hitze geschützt werden und bei Druckgefühl, Juckreiz oder störenden Geräuschen sollte man nicht zögern, einen Hörgeräteakustiker aufzusuchen. Reparaturen sollten stets professionell durchgeführt werden. Durch eine Hörberatung kann das passende Hörgerät gefunden werden, um allergische Reaktionen zu vermeiden. Zudem sollten Hörgeräte täglich getragen und den Geräten sowie sich selbst Zeit zur Gewöhnung gegeben werden.
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